Sonntag, 8. Januar 2012

Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts

Auch wenn das Urteil der ZEIT „Der große DDR-Buddenbrooks-Roman“ doch etwas übertrieben ist, auch wenn man erst einmal ein paar Kapitel braucht, um die Strategie des Romans zu verstehen und auch wenn es in einem Kapitel eher peinlich wirkt, wie sich der Autor in einen Siebzehnjährigen einzufühlen versucht, handelt es sich bei Ruges „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ um ein sehr gutes Buch.
Die Geschicke einer Familie, zwischen Widerstand, Exil, DDR-Alltag, Wendejahren und elftem September, werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Im Mittelpunkt steht der 90. Geburtstag von Wilhelm, der äußerst unterschiedlich erlebt wird, an dem nahezu alle Hauptpersonen aufeinandertreffen, wenn der Sohn nicht schon in Ungarn wäre und die Mutter diesen Schock nicht armenischem Wodka vertreiben würde. Facettenhaft werden die Biographien einzelner Familienmitglieder aufgegriffen und der Leser so durch die Handlung geführt.
Wie gesagt, anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da es zu Handlungssprüngen kommt, dann aber ein voller Lesegenuss, der anders als Tellkamps „Turm“, welchem vor wenigen Jahren ebenfalls schon die Auszeichnung des Buddenbrook-Nachfolgers zukam, die breite Leserschaft aber schon nach wenigen Seiten, aufgrund seiner Unlesbarkeit, verschreckte, schon nach 425 Seiten auf dem Höhepunkt endet.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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