Freitag, 9. März 2007

Ach wie schön ist Penny-Markt,

eigentlich hätte ich heute Abend zu einer Geburtstagsfeier eines guten Freundes gewollt, aber gesundheitliche Einschränkungen ließen einen solchen Besuch nicht zu, vor allem weil man den nächsten Morgen früh aufstehen will um in die Bücher zu schauen. Nur noch kurz zum nahe gelegenen Supermarkt und ein paar Lebensmittel gekauft – dann kann man satt im Bett liegend den natürlichen Heilungsprozess erwarten.
Mit dem Penny-Markt in der Nähe verhält es sich allerdings manchmal etwas eigenartig. Der Kunde kann hin und wieder den Eindruck gewinnen, als ob die Leute, die nicht bei Ulrich am Zoo einkaufen, zu uns in den Penny kommen. An Männer mit Bart und hochgestecktem Zopf die bei allen Tageszeiten und Wetterlagen auf einem Pappkarton Liegestütze machen, hat der Konsument sich nach 2,5 Jahren Wohnhaftigkeit gewöhnt. Heute war jedoch wieder ein besonders schöner Einkaufstag:

Auf der Jagd nach einem Sack Kartoffeln, Jogurtdressing und einem zünftigen Malzbier aus der Plastikflasche war der Autor an der Kühltruhe angelangt. Dort wurde er Zeuge wie gegen 19:42 eine verlottert aussehende männlicher Person von einer Angestellten des Diebstahls bezichtigt wurde. Anschließend wurde die betreffende Person des Ladens verwiesen – ohne Beute. Dieser Rausschmiss ging allerdings nicht ohne Beschimpfungen von statten. Ein offensichtlich geistig nicht ganz so stabiler Mitbürger, der sich während seines Einkaufs über das zu kochende Abendmahl verbal auseinandersetzte, drehte sich während des Streits um und drohte dem vermeindlichen Dieb Prügel an, wenn dieser nicht augenblicklich die Schnauze halte, die Frau in Ruhe lasse und den Laden verlassen würde. Aufgebracht unterhielt sich der Drohende weiter mit seiner imaginären besseren Hälfte. Diese muss allerdings noch debiler gewesen sein als der reale Partner, denn der Einkaufskorb wies zwei Knoblauchbaguettes, einer Tüte Chips und eine Packung Putenaufschnitt auf. Hilfsbereit versuchte der Autor dem laute Fragen stellenden Miteinkäufer zu helfen, was diesen offensichtlich verwirrte, da er nicht damit gerechnet hatte dass ihm jemand zuhören könnte.
An der Kasse drängelte sich der Verwirrte an einem vorbei und schlug einem offenbar wildfremden Mann auf die Schulter und sagte dieser habe sich vorgedrängelt und er könne ihn anzeigen wegen erregung öffentlichen Ärgernisses. Der Angesprochene drehte sich um, wobei er ein breites Kreuz und eine Körpergröße von 1,90m offenbarte und guckte meinen Hintermann fragend an. Dieser klagte mir währenddessen sein Leid. Er müsse was kochen, dabei wies er auf seinen Einkaufskorb, und um Mitternacht mit Hemd und Krawatte zum Boxkampf von ... Daraufhin erhielten wir eine Einladung vom Fordermann zur Autogrammstunde von Nikolai Walujew in einem BMW-Autohaus in Charlottenburg am Sonntagnachmittag, den dieser angeblich managen würde. Um unsere Zweifel zu entkräften zückte er sein Handy und zeigte uns Fotos von sich und gefährlich aussehenden Männern. Da mir der oben genannte Boxer nicht optisch bekannt ist, weiß ich nicht ob er nun wirklich abgebildet war oder der mit russischem Akzent sprechende Zeitgenosse nur Bewehrungshelfer war.
Schließlich war ich an der Reihe und blickte in das vollkommen abgegessene Gesicht einer weiteren Kassiererin, die diesen Spaß jeden Tag mit erleben darf.
Wenn Lachen wirklich Medizin ist, wie es der Volksmund gerne behauptet, dann ist der Penny-Markt bei mir der DocMorris unter den Supermärkten.

Ein Theater braucht keine Bühne - Die Leiden des jungen Werthers

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Nachdem letzte Woche die Bühne des Maxim Gorki Theaters in Berlin komplett unter Wasser gesetzt wurde, war sie unbespielbar geworden, worauf beim Werther ohne sie auszukommen war. Das gestrige Stück war ein gutes Beispiel dafür, dass auch ein Briefroman auf die Bühne gebracht werden kann. Selbst Fritzi Haberlandt hat endlich einmal nicht sich selbst gespielt, sondern die angehimmelte Lotte.
Zu bedenken ist jedoch wohin man sich bei dieser Darbietung stürmenden und drängenden Kulturgutes setzt und man sollte versuchen in den Schulferien ins Theater zu gehen.

Samstag, 3. März 2007

Regen über Brandenburg - Kleists "Der Prinz von Homburg" am Maxim Gorki

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Ein Theatererlebnis zwischen Adoleszenz und Kindheit. Ich hätte nicht gedacht von den Böhsen Onkelz musikalisch in ein Theaterstück eingeführt zu werden - kein Radaustück (fuck. ich höre mich an wie mein eigener Vater) eher Melancholie. Paul Maar hätte sich wohlgefühlt, da es zwar nicht wie im Sams im Zimmer schneite, aber es regnete immerhin fast komplett 1,5 Stunden wie aus Eimern. Grabende Reisegruppen kannte ich schon, aber klitschnasse Soldaten waren mir neu. Die Dialoge auf angenehme Länge heruntergekürzt - nur das Ende verschwamm ein wenig im nie versiegen wollenden Sturzbächen. In dieses Stück würde ich mit meinen Schülern gehen, um ihnen die Lust am Theater nahe zu bringen.
Fazit: Wer kann, der gehe hin!

Sonntag, 25. Februar 2007

Der Opa...

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Man wünscht sich der Opa hätte noch ein bisschen mehr Power. Der lag da im Bett, als ob er schon mit der Welt abgeschlossen hat und als wäre ihm alles egal. Die prägnanteste Situation, in der man sich eine Reaktion von ihm erhofft hätte war als ihm die Alte mit Kuchen traktiert hat und er nur noch den Mund zugekniffen hat. Sie immer wieder "Wini nu iss doch, Wini es gibt Kuchen, Wini red doch mit mir, Wini bist du Taubstumm?..." Da hätte man sich gewünscht, dass der Opa den Mund aufmacht und zu ihr sagt: "Verpiss dich mit deinem scheiß Kuchen du dusslige Kuh und lass mich in Ruhe du alte Fotze."
Ach, das wäre ein Spaß für die ganze Familie geworden...

Freitag, 23. Februar 2007

So,

jetzt ist es fürs erste vorbei. Damit meine ich den aller ersten Teil meines Examens. Ich habe eine 2 bekommen, war aber trotzdem nicht zufrieden, weil die die Einser ziemlich großzügig austeilen - nur nicht an mich.
Trotzdem - oder gerade deshalb - war ich ein wenig feiern mit Fussball und Bier. Die Nacht habe ich allerdings über der weißen Schüssel verbracht, weil ich mir diesen Pamps als gebratenen Reis habe andrehen lassen. Die blöden Asiaten wollten mich halt vergiften. Nächsten Tag war aber wieder alles im grünen Bereich. Ahoi weiter gehts.

Donnerstag, 1. Februar 2007

Alternative Energien

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Donnerstag, 25. Januar 2007

Es darf gelacht werden!

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Ich glaube, ich möchte mich doch über Spielfilme im Geschichtsunterricht am 20.2. in Geschichtsdidaktik prüfen lassen. Das würde Leben ins Landesprüfungsamt bringen!
Sie dickbusige Kartoffel

Dienstag, 23. Januar 2007

Ich glaube hier riechts nach Unrat.

Die Stimmung wechselt konsequent zwischen Mitleid und Schadenfreude. Zusätzliche Freude bereitete, dass ich Ähnlichkeit zum universitäten Lehrpersonal feststellen konnte.
Ach war das drollig.

Montag, 22. Januar 2007

Ex-Terroristen beim Herrn Kerner im Fernsehen

Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar: Die ersten Monate in Freiheit


Juni 2007
Johannes B. Kerner: Im sogenannten „Deutschen Herbst“ fallen 34 Menschen dem Terror der RAF zum Opfer. Heinrich Böll spricht vom Krieg der sechs gegen sechzig Millionen. Sie waren daran beteiligt. Und haben deshalb über zwanzig Jahre im Gefängnis gesessen. Meine Damen und Herren, ich begrüße mit Ihnen Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar.
Das Publikum applaudiert höflich. Die Kamera schwenkt auf Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar. Mohnhaupt schaut wirr, weiß nicht, wo die Kamera ist, Klar zwinkert nervös mit den Augenlidern.

Johannes B. Kerner: Frau Mohnhaupt, Herr Klar, wie fühlen Sie sich?
Klar: Ich freue mich, hier sein zu können.
Mohnhaupt, gleichzeitig: Gut, danke.

Johannes B. Kerner, schaut fragend: Viele sagen ja, nach einer so langen Zeit im Gefängnis, da wäre man nicht mehr derselbe.
Mohnhaupt, teure Sendezeit verstreichen lassend, bläst eine Backe auf: Mhmtja.
Klar, heftiger zwinkernd: Das geht schon an die Substanz.

Johannes B. Kerner: Verstehe, verstehe. Ich will da auch gar nicht zu tief in Sie dringen. Kommt es vor, dass man Selbstmordgedanken hat?
Mohnhaupt, immer noch nach der Kamera suchend: Es gibt da so Momente, da kann, da kann man.
Klar: Das geht schon an die Substanz.

Johannes B. Kerner, Papiere studierend, dann glattstreichend: Herr Klar, Sie waren dreißig Jahre alt, als Sie verurteilt wurden. Nun waren das wilde Zeiten damals, von mir gibt es auch Fotos (schaut ins Publikum, lacht), die dürften Sie nie zu sehen bekommen (deutet auf seinen verlängerten Rücken) Haare bis da und in den Zigaretten war auch nicht immer nur Tabak. Wobei, das war auch nicht so ein Teufelszeug wie heute, das Gras, sagt man ja, das ist heute bis zu zehnmal stärker in seiner „Wirkung“ (macht Anführungszeichen mit den Händen) sag ich jetzt mal so.
Klar: Heute ist das bestimmt stärker, ja.
Mohnhaupt: Wo muss ich eigentlich hinschauen?

Johannes B. Kerner: Schauen Sie einfach mich an, wir sind hier ja unter uns (legt den Zeigefinger einer Hand auf die Lippen, deutet ein Zögern an). Nun gab es ja durchaus kritische Stimmen, was Ihre Entlassung anging. Die Witwe von Hanns-Martin Schleyer beispielsweise hat beklagt, sie hätten sich nie von ihren - nennen wir sie ruhig so -“Taten“ distanziert.
Klar: Ach, wissen Sie, bei einem etwas anderen Lauf der Ereignisse, da wäre ich jetzt vielleicht Professor in den USA.

Das Publikum versteht die Anspielung nicht. Kerner springt helfend zur Seite.
Johannes B. Kerner: Sie meinen, nachdem Sie Außenminister waren?
Lautes Gelächter im Publikum.
Klar, nun entspannter: Das weiß man nie so genau. (Zu Brigitte Mohnhaupt) Und du? Hättest du dich von einem General erschießen lassen?
Kerner, erläuternd zum Publikum: Wie Petra Kelly.
Mohnhaupt: Ich hätte zuerst geschossen.
Das Publikum lacht mit einer Stimme. Aus vollem Hals.

Johannes B. Kerner, nach außen in sich hinein lachend: Starke Frauen braucht das Land ja, das hört man ja jetzt immer wieder. (Wieder ernster werdend) Ich wäre ja kein investigativer Journalist, wenn ich nicht fragen würde: Was sind denn nun ihre Pläne für die Zukunft?
Mohnhaupt, Kerner in die Augen schauend: Ich habe einen Vertrag bei einem großen westdeutschen Verlag, da werde ich meine Erinnerungen veröffentlichen.
Klar: Das wird sich zeigen, erstmal ausspannen, alte Freunde treffen, das geht schon sehr an die Substanz.

Johannes B. Kerner: Frau Mohnhaupt, Herr Klar, ich bedanke mich sehr für die offenen Worte und wünsche Ihnen alles Gute im neuen Leben. Mein nächster Gast ist ein Allrounder, Sänger, Entertainer, Schauspieler, Comedian …
Mike Krüger, ihm ins Wort fallend: Das mit dem Schauspieler darfste nicht sagen, hinterher verklagt man mich noch wegen Amtsanmaßung.

Entnommen unter: www.spreeblick.com

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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