Freitag, 18. März 2011

Sprachschätze I

Haste nich nen strick bei dich. Mein Hund der will nich mit mit mich.

Sonntag, 13. März 2011

Kurzexil auf Nordseeinsel

Norderney-013

Ich möchte dir ein Bild mit Worten malen.
Eine Insel voller Sonnenschein
Schwimmend auf einer Linse voller Süßwasser
Brausend streicht der Wind über Radfahrer
Die Bewohner der Jugendherbergen gehören zum alten Eisen
Auf einer winterlichen Nordseeinsel gibt es weitgereisten Südseefisch im Paniermehlmantel
Wintersonnenschein beschert Sonnenbrand
Karnevalskämpfer warten am Hauptbahnhof auf Rosenmontagszüge

Mittwoch, 23. Februar 2011

Nur noch Hippies in Berlin I

sterne

http://www.tagesspiegel.de/mediacenter/fotostrecken/berlin/gezettelt-in-berlin-fotostrecke-mit-leserbildern-machen-sie-mit/2157914.html

Sonntag, 20. Februar 2011

Ich begebe mich auf Hochzeitsreise

Immer wieder liest man in der Presse und in Sozialstudien, dass die Institution Ehe zeitlich überholt wäre. Davon kann in meinem Umfeld keine Rede sein. Allein dieses Wochenende kamen zwei weitere Termine hinzu und nun bin ich dieses Jahr auf sage und schreibe fünf Festivitäten eingeladen, die sich allerdings nicht nur auf Berlin beschränken, sondern quasi in Halbeuropa stattfinden. Es geht von Berlin in die Steiermark von dort nach Kroatien und abschließend an die Ostsee. Ab heute beginne ich bei AirBerlin Bonusmeilen zu sammeln und pimpe meine Bahnkart auf den Status 50.

Montag, 7. Februar 2011

Ein Hoch auf den scwarzen Humor!

Gestern war ich im Tierpark Aachen und habe mir eine Menge Kleintiere angesehen. Es gab auch einen Kinderbauernhof mit Kaninchen, Schweinen und Hühnern. Alle Tiere gut versorgt und fachmännisch betreut. Die Tierarztküche konnte durch ein großes Fenster eingesehen werden. Ein Mann, der aussah wie der Räuber Knasterbax, betrat den Stall, packte ein Langohr und verschwand hinter der Tür neben der Scheibe. Alle Besucher guckten gespannt und verängstigt in die Hexenküche, was dort mit dem armen Tierchen passieren mag. Ach wie lustig wäre es, wenn sie dem Vieh mit einem Knüppel was hinter die Löffel geben und ihm das Fell abziehen würden, um einen schönen Braten zu zaubern. Die Kinder wären für ihr Leben traumatisiert gewesen und hätten psychologische Behandlung nötig. Ach wär das ein Spaß gewesen.

Heute ging ich durch das Kaufhaus und kam an den Faschingskostümen vorbei. Es blinkte, funkelte und sah einfach hässlich aus. Angewidert wendete ich mich ab und sah eine Frau im Ganzkörperschleier und musste lachen – aufgrund des guten Kostüms.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Futtern wie bei Ururururururgroßmutter

Vielleicht ist es noch ein Relikt aus alten Zeiten. Zeiten in denen man jeden Pfennig dreimal umdrehen musste, in denen die Leberwurst aus Kartoffelschalen gefertigt war und der Strom nur für ein paar Stunden am Tag für Licht in den zerstörten Wohnhöhlen sorgte. Da man in diesen Zeiten jeden Pfennig öfter umdrehen musste, waren Ausgaben für Luxusgüter eher verpönt. Zigaretten und Schnaps zählen seit jeher zu den Grundnahrungsmitteln, aber solche Produkte wie Küchengeräte, Fahrräder oder Bücher. Wozu viel wertvolles Geld für einen Stapel Papier auf den Tisch legen, wenn dieser nach einmaligem Gebrauch nur Platz in der kriegsgezeichneten Bude wegnahm und den Trümmerstaub der Nachbarhäuser anzieht? In dieser Zeit müssen Stadtbibliotheken aufgeblüht sein, wie die Tabakplantagen in den Kleingartenkolonien. Diese Einrichtungen haben sich bis heute am Leben erhalten können und mittlerweile ihr Sortiment auch mit zeitgenössischen Medien, wie DVDs, Computerspiele und Hörbüchern, ausgebaut haben. Da der Verfasser ein großer Freund des Vorlesens ist, aber allzu oft der persönliche Vorleser fehlt, hat er sich einen Büchereiausweis ausstellen lassen und besucht nun alle paar Wochen diese caritative Einrichtung. Nun geschieht es ab und an, dass die Tonträger derartige Kratzer aufweisen, das sie beim besten Willen und mit viel Zureden nicht ihrem Zweck dienen wollen. Bei solchen Gelegenheiten wundert sich der Verärgerte Leihnehmer über die Zustände in anderen Wohnhäusern, wo derartige Kratzer zustande kommen. Stumpf zerkratzte Tonträger können zwar schmierig und fettig sein, aber noch schlimmer sind die dort feilgebotenen Bücher. So ein Buch überdauert gelegentlich Jahrhunderte und trägt die Spuren der vielen Benutzer von Jahr zu Jahr und von Regal zu Regal. Man möchte sich nicht ausmalen, welchen Ursprung die verschiedenfarbigen Flecken haben und hofft, dass es sich dabei nur um Wasser aus dem Wasserhahn handelt. Alternativ könnten diese Flecken Sabber, Rotze oder gar Ejakulat sein. Mich überläuft schon beim Schreiben ein eisiger Schauer und ich rate vor dem Ausleihen von Sexualratgebern, sonst ist die Freundin schwanger und der vermeintliche Vater versorgt ein Leben lang ein Kuckuckskind. Wen wundert es, dass ich ungerne Bücher dort ausleihe. Die Krönung ist mir allerdings heute begegnet. In einem Regal lagen Kochbücher! Kochen mit der Maus, stilvolle Diners, Backen bis der Arzt kommt… Auch ein Buch über die Herstellung Tapas war dabei. Als Freund der mediterranen Küche wagte ich einen Blick und stieß dabei, neben leckeren Rezepten, auf braunerotgrüne Essensreste, die sich erfolgreich an den Seiten festkrallten. Wie widerlich ist das denn? Man stelle sich nur einmal vor, diese Bücher würden Jahrhunderte überdauern und die Rezepte in ein paar Jahrhunderten eigenartig altertümlich anmuten. Kochen wie bei Ururururururgroßmutter. Man schlägt begeistert das Buch auf, mittlerweile ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, in denen es noch Bäumer gab, aus denen man Papier fertigen konnte, und trifft auf jahrhundertealte Speisereste. Was für ein archäologisches Fest! Vor allem wenn wieder einmal Krieg herrschen sollte und sich die Menschen in den qualmenden Trümmern, die nach diversen Nuklearschlägen noch übrig sind, über Bücher freuen, die als Brennmaterial dienen können, dann freuen sie sich vielleicht doch über ein paar gut abgelagerte Lebensmittel.
Mein Rat: Besucht mal wieder die örtliche Stadtbücherei!

Freitag, 28. Januar 2011

Zu gut für diese Welt

Als ich heute von der Arbeit kam, hielt ich noch schnell vor dem Supermarkt um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Auf meinem Fahrradstellplatz stand ein Penner wie er im Buche steht: lange Haare, einen Bart bis zur Brust und eine ordentliche Schnapsfahne. Vor den Füßen ein roter Tetrapack mit Rotwein. Er spuckte gekonnt auf den Boden bevor er mich ansprach. „Können Sie mir ein bisschen Wein aus dem Supermarkt mitbringen?“, hörte ich sein Anliegen aus seinem Gelalle heraus. Ganz der Vernunftmensch schoss mir sofort der Gedanke in den Kopf „solchen Leuten soll man lieber was zum Essen kaufen“, und so lehnte ich seine Bitte vehement ab und ging in den Laden. Da mein Einkauf äußerst klein ausfiel und mich schnell zur Kasse führte, überlegte ich es mir schnell anders und warf den Spießer über Bord. Soll der Typ doch seinen Spaß haben und es kostet mich nur einen Euro. Vollkommen emotionslos zog die Frau an der Kasse die Ware über den Scanner und ich brauchte mich nicht mehr zu schämen. 9,5 % hat die Suppe, kein Wunder, dass der Typ schon so einen Pegel hatte. Mit dem Gefühl mildtätiger zu sein als die Heilsarmee verließ ich den Laden und war drauf und dran die Welt des Fremden zu verbessern. Aber Moment, wo ist der Typ? Vor dem Supermarkt war alles verlassen. Nun stand ich da, mit meiner Mildtätigkeit im 1l Tetrapack und kann das Zeug wohl zum Blumengießen verwenden oder zum Fensterputzen.

Dienstag, 4. Januar 2011

Anstandsbesuch bei einer alten Dame im Wedding

Eigentlich habe ich ja keine Zeit, besser gesagt ich habe keine Lust, dort hinzugehen. Zur alten Dame in den Wedding. Aber der Anstand verlangt es. Schließlich hat sie sich jahrelang um den kranken Großvater gekümmert und ist nun im Alter einsam. Das kann man doch mal machen, da freut die sich!
Also finde ich zum verabredeten Zeitpunkt in ihrer Wohnung ein, werde, mit schlabberigen Küssen, geherzt und zum Ablegen genötigt. Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich mit ihr ins benachbarte Restaurant, um dem Spuk ein schnelles Ende zu setzen. Doch sie beginnt zu erzählen, vom Krieg, vom Jugendfreund von der Verwandtschaft auf dem Bauernhof, als ob seit sechzig Jahren kein Tag vergangen wäre und ich die Geschichten noch nicht kennen würde. Auf die Frage, ob wir den nicht mal gehen wollen, sagt sie mit Inbrunst, dass wir ja bei ihr kochen könnten. Normalerweise bin ich Hobbykoch aus Leidenschaft, aber in meiner Kücke bzw. in einer Küche, bei der mich nicht ein Schauer nach dem anderen überfällt. Aber immerhin so können wir die Prozedur des Anziehens, die Fragen nach der Witterung und den beschwerlichen Fußmarsch ins 300 Meter entfernte Restaurant sparen.
Mal schauen was der Kühlschrank hergibt. Die alte Dame kocht nie für sich allein – macht ja so viel Arbeit – und somit kann auch kaum was brauchbares eingelagert sein. Sie zaubert mehrere kleine Päckchen mit Alufolie hervor: eins sieht verdächtig nach den Festtagsresten der Weihnachtsfeiertage aus: Klöße, Rotkohl und Fleisch. Die anderen Pakete enthalten Kartoffelsalat. Diesen gibt es in Berlin für Gewöhnlich am 24.12., also ist er wohl noch älter als das Fleisch aus dem Kohlpaket. Man bedenke, dass es gestern den 3.1. hatte. Aber wo noch kein Schimmel drauf ist, da ist wohl auch noch Genuss drin. Im Krieg hatten wir noch weniger zu Essen, obwohl das in diesem Zusammenhang nicht zutrifft, da sie immer gut versorgt war.
Teewasser brauchen wir auch noch, aber dafür muss erstmal der Milchtopf ausgewaschen werden. Die geronnene Milch widersetzt sich hartnäckig dem lauwarm aus der Leitung plätschernden Wasser. Da hilft nur Wasser aufkochen und anschließend mit einer Gabel den Topf auskratzen. Währenddessen wärmt sie den Salat auf, in der Pfanne und mit einem faustgroßen Stück Magarine. Das Argument, dass diese doch viel zu viel Wasser enthalte, wird abgeblockt, schließlich habe sich die Beschaffenheit dieses Produktes in den letzten fünfzig Jahren doch stark verbessert. Als der Gasherd den Topflappen entflammt, durch meine Unachtsamkeit, beschließe ich die Reißleine zu ziehen und biete mich an Würstchen zu besorgen. Schnell den Rucksack schnappen und dann über alle Berge – die alte Dame ist schließlich schon etwas vergesslich. Ich war einfach nie in der Wohnung. Das Angebot wird durch ein Glas Bockwürstchen in saurer Einlegsoße versperrt. Schon habe ich die emaillierte Kasserolle in der Hand, die von unten schon rostet, und stehe am Herd. Mostrich braucht es auch noch und siehe da, sie hat noch ein Glas im Haus, allerdings bleibt unklar wie lange dies schon geöffnet ist. Teller auf den Tisch. Sie bekommt den schlechtabgespülten und dann ran an die Wurst. Der Topflappen liegt im Ausguss und kühlt die Brandverletzungen. Sie sabbelt und sabbelt von der guten alten Zeit, isst dabei Kartoffelsalat und gnubbelt an der Wurscht rum, deren Labberpelle anscheinend immer noch zu fest für die Dritten ist. Ich mache eine Wurstdiät. Zwischendurch versuche ich sie noch über ihre Tätigkeit beim BDM aus, aber fünfundsechzig Jahre Verdrängung wirken auch diesmal. Mit 12 zu den Jungmädels und im nächsten Atemzug war sie schon bei der Luftwaffe. Die fünf sechs Jahre dazwischen scheint es nie gegeben zu haben und auch die Berlin-Blockade fand für sie in den fünfziger Jahren statt. Da ist für den Historiker nichts zu holen. Also Mantel an und ab durch die Tür. Glücklicherweise neige ich nicht zu Grieben, aber das tu ich mir nicht noch mal antun! Das nächste Mal gibt’s auf meine Kosten Curry ohne Darm an einer Eckbude im guten alten roten Wedding.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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