Dienstag, 15. September 2009

„In Flanders Fields…

… the poppies blow“ Mit diesen Worten beginnt das weltberühmte Gedicht von John Mc Crae, eines kanadischen Teilnehmers des Ersten Weltkrieges, der auf diese Art und Weise versucht die Erlebnisse des Grabenkampfes zu bewältigen und der Grausamkeit Ausdruck zu verleihen. In Deutschland ist dieses Ereignis fast in Vergessenheit geraten, bzw. besitzt einen deutlich geringeren Stellenwert in der Erinnerungskultur als der Zweite Weltkrieg. Anders vollzieht sich das Gedenken an den Originalschauplätzen, wie beispielsweise im belgischen Ypern. Dort wird an jedem Abend seit 90 Jahren den vermissten und gefallenen Soldaten mit Trompetenstößen ein letzter Tribut gezollt. Werden Friedhöfe für zehntausende Soldaten gepflegt und versucht die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, was äußerst schwer fällt, da in 90 Jahren kaum noch etwas an die Geschehnisse erinnert. Nur die Bauern finden noch häufig Munition auf ihren Feldern, die durchaus noch Gefahren birgt. Es fällt schwer sich vorzustellen, dass dort wo es heute grünt und blüht damals kein Grashalm mehr neben dem anderen stand und die Erde unterst zu oberst lag und sich Menschen in kilometerlangen Gräben über Jahre hinweg belauerten um sich zu erschießen und sich unter anderem von Ratten ernährten. Die Bemühungen authentische Bilder des Krieges oder besser erlebnisnah die Atmosphäre in den Gräben nachempfindbar zu machen, nimmt an manchen Stellen bizarre Formen an. So kann man im Museum von Ypern in einem dunklen Raum sitzen und auf zwei Videowänden laufen Bilder der Schlachtfelder ab. Gesprächsfetzen in verschiedenen Sprachen sollen einen Eindruck der Nähe zum Kriegsgeschehen vermitteln. Licht- und Geräuscheffekte sowie aufsteigender Nebel sollen dem Museumsbesucher suggerieren er sei mittendrin im Graben. Nur dumm, dass im Raum angenehme Temperaturen herrschen, es trocken ist und die Geräusche der Geschütze voluminös zu einer leisen Begleitkulisse reduziert wurden. Auch muten nachgebaute Schützengräben eher wie Irrgärten an, als das sie die Bedrohlichkeit des Krieges vermitteln könnten.
Die Exkursion des Fachseminars Geschichte hinterlässt einen bleibenden tiefgründigen Eindruck, der vor allem nachdenklich stimmt, da in diesem Krieg hunderttausende Menschen gestorben sind, denen man heute auf verschiedene Art und Weise gedenkt. Besonders nah geht es einem, wenn man auf dem Soldatenfriedhof für die Opfer der Schlacht um Langemarck an einer Gedenkwand den eigenen Familiennamen findet, der nicht all zu häufig vorkommt. Allerdings vermittelt wissenschaftliche und belletristische Literatur oft ein besseres Bild vom Krieg als mit Wasser vollgelaufene Bombenkrater, die mit hohen Bäumen umstanden sind.

Britischer Soldatenfriedhof in den flandrischen Feldern
Tyne-Cort-Cemetery

Mitten in den Feldern
Bayernwald2

Hotelzimmer mit Minibar
Horst Horstmann - 16. Sep, 11:05

Ich konnte dieser "Wir bauen die trenches nach"-Kacke auch nicht viel abgewinnen, sei es im Imperial War Museum London oder sonstwo. Mal sehen, wie breit sie die Vietcong-Tunnel für die dicken Amis gemacht haben. Da geht es für mich als nächstes Ziel hin.
Ich empfehle an dieser Stelle für einen Filmabend: Am Ende kommen Touristen http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,500262,00.html

oscar Matzerath - 16. Sep, 18:16

Was, die Deutschen sind wieder in Auschwitz?
Wie, der Fritz hat keine Uhr.
Wollte ich immer schon mal dem Herrn B von der TU empfehlen.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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