Mönchengladbach – morbider Ruhrpottcharme gepaart mit niederrheinischer Herzlichkeit
Mir fehlen irgendwie die richtigen Worte, um meine Eindrücke zu Papier bringen zu können. Auch Vergleiche mit Berliner Verhältnissen fallen mir schwer.
Architektonisch ist die Stadt eine Katastrophe! Im Krieg zu 65% zerstört, hat man den Eindruck, dass der Rest im Rahmen des Wiederaufbaus gleich mit plattgemacht wurde. Das Bild prägen fünfziger/sechziger Jahre Bauten – Plattenfassade und rechte Winkel, in den Außenbezirken oft eine Menge Klinker – und auch die Menschen stehen irgendwo zwischen gut und böse. Da hat man den Einen, der beschissene Wohnungen an den Man bringen will und der beleidigt ist, wenn man seine Wohnung ein großes Badezimmer nennt, weil die Fliesen von der Tür ins Bad und bis ins Wohnzimmer reichen. Vielleicht hätte ich ihm mal die Berliner Lokalität „Strandbad“ empfehlen sollen. Eine Leiter an die Wand und ein paar Bullaugen und fertig ist das Szenecafé. Dieser Herr kam im schwarzen Porsche daher und sah so aus als ob er am liebsten blonde dickbusige Oberschülerinnen auf die Matte legt. Ein Unsympath sondergleichen! Dann hat man den Kneipenwirt, der so ein bisschen Ruhrpottkanak spricht, dich aber gleich beim zweiten Treffen mit Handschlag und Vornamen begrüßt und nach ein paar Sätzen sofort bei der Wohnungssuche hilft. Die Kneipenbesucher, die anscheinend schon zum Inventar gehören und ihre pekuniären Aufwendungen für das Pay-TV damit begründen, dass sie die Folgen von GZSZ bereits schon am Vormittag sehen würden und somit den Abend anders/freier gestalten könnten. Finde ich schon ziemlich ausgefuchst! In Läden mit Armeebedarf wird groß das Sortiment angepriesen – besonders Bundeswehrbrot in Dosen – da könnte man denken, dass die sich für den Ernstfall bevorraten, ob dieser nun in einem neuen Krieg besteht oder einfach nur einem prolligen Grillabend mit ordentlich Hannen Alt, liegt im Auge des Betrachters.

Die Fußballbegeisterung nehmen manche sogar mit ins Grab, zumindest bekommt man den Eindruck, wenn man das Sortiment eines Bestatters betrachtet, der dort Urnen im Fußballdesign präsentiert.

Dass die Stadt so verbaut ist, schlägt sich auch auf dem Wohnungsmarkt nieder. Ich habe im Internet Wohnungen mit nur zwei Herdplatten gesehen, ohne Backofen, aber diese Wohnungen hatten zumindest eine Küche. Dies scheint nämlich im Ruhrpott absolut unüblich zu sein. Die einzige Wohnung, in der es eine topp Einbauküche gab, gehörte so einem faschistoiden Bayern, der bestimmt abends auf der anderen Straßenseite steht und guckt wie lange bei einem das Licht brennt und der darauf achtet, dass nach 22 Uhr keine Hausfremden Menschen mehr anwesend sind. Die schönen Wohnungen scheinen eh im festen Familienbesitz zu sein und von Generation zu Generation vererbt zu werden, wenn es so etwas überhaupt gibt.
Fazit: Immer noch keine Wohnung, zwar ein paar Optionen aber immer noch recht ratlos. Ein netter Schlag Menschen, wenn man von ein paar üblichen Ausnahmen absieht, aber da Berlin ja bekanntlich die Stadt der Freundlichkeit schlechthin ist, fallen die paar gar nicht auf. Ach ja, den Pennen scheint es dort nicht schlecht genug zu gehen, sie verschmähen Pfandflaschen. Und der örtliche Zigarrenladen ist ausdrücklich zu loben.


Architektonisch ist die Stadt eine Katastrophe! Im Krieg zu 65% zerstört, hat man den Eindruck, dass der Rest im Rahmen des Wiederaufbaus gleich mit plattgemacht wurde. Das Bild prägen fünfziger/sechziger Jahre Bauten – Plattenfassade und rechte Winkel, in den Außenbezirken oft eine Menge Klinker – und auch die Menschen stehen irgendwo zwischen gut und böse. Da hat man den Einen, der beschissene Wohnungen an den Man bringen will und der beleidigt ist, wenn man seine Wohnung ein großes Badezimmer nennt, weil die Fliesen von der Tür ins Bad und bis ins Wohnzimmer reichen. Vielleicht hätte ich ihm mal die Berliner Lokalität „Strandbad“ empfehlen sollen. Eine Leiter an die Wand und ein paar Bullaugen und fertig ist das Szenecafé. Dieser Herr kam im schwarzen Porsche daher und sah so aus als ob er am liebsten blonde dickbusige Oberschülerinnen auf die Matte legt. Ein Unsympath sondergleichen! Dann hat man den Kneipenwirt, der so ein bisschen Ruhrpottkanak spricht, dich aber gleich beim zweiten Treffen mit Handschlag und Vornamen begrüßt und nach ein paar Sätzen sofort bei der Wohnungssuche hilft. Die Kneipenbesucher, die anscheinend schon zum Inventar gehören und ihre pekuniären Aufwendungen für das Pay-TV damit begründen, dass sie die Folgen von GZSZ bereits schon am Vormittag sehen würden und somit den Abend anders/freier gestalten könnten. Finde ich schon ziemlich ausgefuchst! In Läden mit Armeebedarf wird groß das Sortiment angepriesen – besonders Bundeswehrbrot in Dosen – da könnte man denken, dass die sich für den Ernstfall bevorraten, ob dieser nun in einem neuen Krieg besteht oder einfach nur einem prolligen Grillabend mit ordentlich Hannen Alt, liegt im Auge des Betrachters.

Die Fußballbegeisterung nehmen manche sogar mit ins Grab, zumindest bekommt man den Eindruck, wenn man das Sortiment eines Bestatters betrachtet, der dort Urnen im Fußballdesign präsentiert.

Dass die Stadt so verbaut ist, schlägt sich auch auf dem Wohnungsmarkt nieder. Ich habe im Internet Wohnungen mit nur zwei Herdplatten gesehen, ohne Backofen, aber diese Wohnungen hatten zumindest eine Küche. Dies scheint nämlich im Ruhrpott absolut unüblich zu sein. Die einzige Wohnung, in der es eine topp Einbauküche gab, gehörte so einem faschistoiden Bayern, der bestimmt abends auf der anderen Straßenseite steht und guckt wie lange bei einem das Licht brennt und der darauf achtet, dass nach 22 Uhr keine Hausfremden Menschen mehr anwesend sind. Die schönen Wohnungen scheinen eh im festen Familienbesitz zu sein und von Generation zu Generation vererbt zu werden, wenn es so etwas überhaupt gibt.
Fazit: Immer noch keine Wohnung, zwar ein paar Optionen aber immer noch recht ratlos. Ein netter Schlag Menschen, wenn man von ein paar üblichen Ausnahmen absieht, aber da Berlin ja bekanntlich die Stadt der Freundlichkeit schlechthin ist, fallen die paar gar nicht auf. Ach ja, den Pennen scheint es dort nicht schlecht genug zu gehen, sie verschmähen Pfandflaschen. Und der örtliche Zigarrenladen ist ausdrücklich zu loben.


oscar Matzerath - 6. Aug, 13:18