Bernhard Schlink: Das Wochenende
Nach seinem Erfolg von „Der Vorleser“, welcher derzeit durch Hollywood verfilmt wurde, Nazistoff zieht halt immer, befand sich der Verfasser in Zugzwang. Nach einigen Büchern, denen der große Erfolg verwehrt blieb, ist vor einigen Wochen nun „Das Wochenende“ erschienen.
Ein Terrorist aus den Zeiten des Deutschen Herbstes – ob der RAF angehörig oder nicht bleibt offen – zumindest wird er mit Baader und Meinhof auf eine Stufe gestellt, kommt nach über zwanzig Jahren durch eine Begnadigung aus dem Gefängnis frei. Seine Schwester will ihm den Wiedereinstieg in die Welt von außen erleichtern, indem sie ein Treffen mit den Freunden von damals arrangiert hat. Es treffen Menschen zusammen, die ihr Leben erfolgreich eingerichtet haben und alle gutbürgerliche Berufe bekleiden. Nur ein Jungrevolutionär versucht den Geist des Kampfes neu zu entfachen.
Der Sachverhalt erinnert an die Begnadigung der Brigitte Mohnhaupt und an das Grußschreiben des Christian Klar. Die sorgfältige Einarbeitung solcher realen Bezüge macht das Buch so glaubwürdig und so faszinierend. Die revolutionären Zellen von einst haben sich gewandelt und sind fast so bürgerlich geworden wie die eigenen Eltern nur, dass sie nicht mit deren Nazivergangenheit belastet sind. Der Mensch, der mehre Morde auf seinem Konto verbuchen kann, wird am Ende zum Mitleidsträger. Er hat den Großteil seines Lebens für seine Ideale im Gefängnis gesessen, um sie schließlich für ein paar wenige Jahre in Freiheit aufzugeben.
Fazit: Ein anderer Zugang zum Thema Deutscher Herbst nach den Ergüssen der beteiligten Journalisten, Terroristen- und Opferkindern, die mir das Thema schon ziemlich verleidet hatten. Das Wochenende ist so beeindruckend, weil seine Protagonisten so real erscheinen und die Einarbeitung von aktuellen Ereignissen das ganze noch überzeugender macht. Allerdings regt es nicht zum Nachdenken über die Ziele und Absichten von damals an, dieser Gedankenprozess wurde bei mir schon durch die gehäuften Informationen zum Thema im letzten Jahr hoffnungslos verschüttet.
Ein Terrorist aus den Zeiten des Deutschen Herbstes – ob der RAF angehörig oder nicht bleibt offen – zumindest wird er mit Baader und Meinhof auf eine Stufe gestellt, kommt nach über zwanzig Jahren durch eine Begnadigung aus dem Gefängnis frei. Seine Schwester will ihm den Wiedereinstieg in die Welt von außen erleichtern, indem sie ein Treffen mit den Freunden von damals arrangiert hat. Es treffen Menschen zusammen, die ihr Leben erfolgreich eingerichtet haben und alle gutbürgerliche Berufe bekleiden. Nur ein Jungrevolutionär versucht den Geist des Kampfes neu zu entfachen.
Der Sachverhalt erinnert an die Begnadigung der Brigitte Mohnhaupt und an das Grußschreiben des Christian Klar. Die sorgfältige Einarbeitung solcher realen Bezüge macht das Buch so glaubwürdig und so faszinierend. Die revolutionären Zellen von einst haben sich gewandelt und sind fast so bürgerlich geworden wie die eigenen Eltern nur, dass sie nicht mit deren Nazivergangenheit belastet sind. Der Mensch, der mehre Morde auf seinem Konto verbuchen kann, wird am Ende zum Mitleidsträger. Er hat den Großteil seines Lebens für seine Ideale im Gefängnis gesessen, um sie schließlich für ein paar wenige Jahre in Freiheit aufzugeben.
Fazit: Ein anderer Zugang zum Thema Deutscher Herbst nach den Ergüssen der beteiligten Journalisten, Terroristen- und Opferkindern, die mir das Thema schon ziemlich verleidet hatten. Das Wochenende ist so beeindruckend, weil seine Protagonisten so real erscheinen und die Einarbeitung von aktuellen Ereignissen das ganze noch überzeugender macht. Allerdings regt es nicht zum Nachdenken über die Ziele und Absichten von damals an, dieser Gedankenprozess wurde bei mir schon durch die gehäuften Informationen zum Thema im letzten Jahr hoffnungslos verschüttet.
oscar Matzerath - 13. Mai, 13:19