Hertha und die Wunderwaffe
So könnte man eine unendliche Geschichte fortschreiben, die diese Tage in ein neues Kapitel tritt. Nach dem Aufstieg – vor nun mehr zehn Jahren – befindet sich Hertha BSC auf der Suche nach torgefährlichem Personal. Diese spitzte sich zu, als der Storch (Michael Preetz) in den fußballerischen Ruhestand trat und sich keiner mehr fand der in der Lage war Tore zu schießen, indem er einfach sein langes Bein als Bande in die Flugrichtung des Balles legte und ihn somit in die gewollte Richtung zu lenken.
Was wurden uns da nicht für Granaten angekündigt und in das blau-weiße Trikot gezwängt. Wie leuchteten unsere Augen bei dem Klang der Namen wie Piotr Reiss, Ilja Aracic (in einem unglaublichen Coup vom damaligen Zweitligisten TeBe weggekauft), Bryan Roy, Ali Daei, Artur Wichniarek oder Fredi Bobic. Alles nahezu Geheimtipps, die so geheim waren, dass sie von ihren Torjägerqualitäten meist selbst nicht all zu viel wussten. Berlin als Hauptstadt brauchte aber auch mal so einen richtigen Brasilianer, der schon allein aufgrund seiner Herkunft Tore zu garantieren schien. Ballartisten und Fußballgötter wie Alex Alves, der fünf Minuten Weltmeister Lucio und neuestens Andre Lima waren und sind Spieler, die ihres Zeichens alle in den Slums von Brasiliens Millionenstädten mit der Blechdose am Fuß geboren wurden und, anstatt ordentlich in die Schule zu gehen, den ganzen Tag dem vermeintlichen Ball hinterherturnten. Genug der Klischees! In dieser Weise wurde den leitgeprüften Anhängern klargemacht, warum man zweistellige Millionensummen nach Übersee transferieren musste. Der Einfachheit halber schieben wir den mangelnden Torerfolg dieser Herren auf die schlechten Witterungsverhältnisse hierzulande. Wer mangelnde Sprachkenntnisse bzw. Betreuung – von Integration will man gar nicht erst sprechen – anmahnte, der wurde schon schief angesehen. Die sollen Tore schießen und nicht Schiller und Goethe lesen – verdammt. Es lässt auch schon dem weniger fußballerfahrenen Zeitgenossen ahnen, was für Auswirkungen diese neuzeitliche Personalverschleppung auf die Torjägerstatistik hatte – fast keine.
Ein neuer Trainer braucht neues Personal. Kein Problem, wenn der Arbeitgeber nicht mit ca. 46 Millionen Euro verschuldet wäre und sich die momentane Liquidität nicht durch die – später schmerzende - Abgabe von Vermarktungsrechten und den Verkauf von etablierten Stammpersonal und Talenten erkauft hätte. Es ist kein Wunder, dass die Verantwortlichen vom FC Zürich nicht gut auf Hertha BSC zu sprechen sind, da sie mit ansehen mussten, wie erst das Schulungspersonal und anschließend die besten Spieler an die Spree gelotst wurden. Aber die Schweizer wären nicht die Schweizer, wenn sie sich diesen neuesten Transfer nicht reichlich entlohnen lassen würden. Und wer ist einmal wieder so willig Unsummen für ein Talent zu überweisen, dessen Qualitäten sich bis jetzt nur in der schwächeren Schweitzer Liga bewähren konnten. Ich will an dieser Stelle nicht unken und den Teufel ans Brandenburger Tor malen, aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass das Phänomen Hertha BSC und torgefährliche Stürmer einfach nicht zusammenpassen wollen. Wenn Herr Raffael die in ihn gesetzten erfüllen sollte, dann schleiche ich mich reumütig zu einem Heimspiel ins Olympiastadion und begaffe begeistert seine Ballkünste. Allerdings befürchte ich, dass mir dieses Vergnügen in den nächsten Jahren erspart bleiben wird.
Es ist durchaus möglich, dass die Liste mit Namen erfolgreicher Stürmer nicht vollständig ist. Für Ergänzungen bin ich dankbar. Bei Hertha scheint das Personalkarussell noch ein Karussell zu sein. Aufsteigen, ein paar Runden mitfahren und mit vollen Taschen und ruhmlos wieder absteigen.
Was wurden uns da nicht für Granaten angekündigt und in das blau-weiße Trikot gezwängt. Wie leuchteten unsere Augen bei dem Klang der Namen wie Piotr Reiss, Ilja Aracic (in einem unglaublichen Coup vom damaligen Zweitligisten TeBe weggekauft), Bryan Roy, Ali Daei, Artur Wichniarek oder Fredi Bobic. Alles nahezu Geheimtipps, die so geheim waren, dass sie von ihren Torjägerqualitäten meist selbst nicht all zu viel wussten. Berlin als Hauptstadt brauchte aber auch mal so einen richtigen Brasilianer, der schon allein aufgrund seiner Herkunft Tore zu garantieren schien. Ballartisten und Fußballgötter wie Alex Alves, der fünf Minuten Weltmeister Lucio und neuestens Andre Lima waren und sind Spieler, die ihres Zeichens alle in den Slums von Brasiliens Millionenstädten mit der Blechdose am Fuß geboren wurden und, anstatt ordentlich in die Schule zu gehen, den ganzen Tag dem vermeintlichen Ball hinterherturnten. Genug der Klischees! In dieser Weise wurde den leitgeprüften Anhängern klargemacht, warum man zweistellige Millionensummen nach Übersee transferieren musste. Der Einfachheit halber schieben wir den mangelnden Torerfolg dieser Herren auf die schlechten Witterungsverhältnisse hierzulande. Wer mangelnde Sprachkenntnisse bzw. Betreuung – von Integration will man gar nicht erst sprechen – anmahnte, der wurde schon schief angesehen. Die sollen Tore schießen und nicht Schiller und Goethe lesen – verdammt. Es lässt auch schon dem weniger fußballerfahrenen Zeitgenossen ahnen, was für Auswirkungen diese neuzeitliche Personalverschleppung auf die Torjägerstatistik hatte – fast keine.
Ein neuer Trainer braucht neues Personal. Kein Problem, wenn der Arbeitgeber nicht mit ca. 46 Millionen Euro verschuldet wäre und sich die momentane Liquidität nicht durch die – später schmerzende - Abgabe von Vermarktungsrechten und den Verkauf von etablierten Stammpersonal und Talenten erkauft hätte. Es ist kein Wunder, dass die Verantwortlichen vom FC Zürich nicht gut auf Hertha BSC zu sprechen sind, da sie mit ansehen mussten, wie erst das Schulungspersonal und anschließend die besten Spieler an die Spree gelotst wurden. Aber die Schweizer wären nicht die Schweizer, wenn sie sich diesen neuesten Transfer nicht reichlich entlohnen lassen würden. Und wer ist einmal wieder so willig Unsummen für ein Talent zu überweisen, dessen Qualitäten sich bis jetzt nur in der schwächeren Schweitzer Liga bewähren konnten. Ich will an dieser Stelle nicht unken und den Teufel ans Brandenburger Tor malen, aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass das Phänomen Hertha BSC und torgefährliche Stürmer einfach nicht zusammenpassen wollen. Wenn Herr Raffael die in ihn gesetzten erfüllen sollte, dann schleiche ich mich reumütig zu einem Heimspiel ins Olympiastadion und begaffe begeistert seine Ballkünste. Allerdings befürchte ich, dass mir dieses Vergnügen in den nächsten Jahren erspart bleiben wird.
Es ist durchaus möglich, dass die Liste mit Namen erfolgreicher Stürmer nicht vollständig ist. Für Ergänzungen bin ich dankbar. Bei Hertha scheint das Personalkarussell noch ein Karussell zu sein. Aufsteigen, ein paar Runden mitfahren und mit vollen Taschen und ruhmlos wieder absteigen.
oscar Matzerath - 9. Jan, 10:34