Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex
Sehr geehrter Herr Aust,
was sollte das? Sie haben auf 660 Seiten versucht ein möglichst genaues, an vielen Stellen zu genaues, Bild der „Baader-Meinhof-Bande“ zu erstellen. Als Protagonist der Anfangsjahre wurden Sie zum Zeitzeugen, der in diesem Buch versucht den allwissenden Erzähler zu spielen, aber dazu nicht in der Lage ist. So wird ihr Buch nicht den Makel des Spekulativen, des Unsachlichen los. Verständlich erscheint, dass sie ihre geheimen Informanten nicht preis geben wollen, aber die ein oder andere Fußnote hätte Aufwertung bedeutet. So allerdings liest es sich wie eine gute Räubergeschichte, die all zu oft von Nebenschauplätzen gestört wird. Deren Realitätsgehalt man sich als Nachgeborener immer wieder ins Gedächtnis rufen muss.
Ob die Mythen jemals restlos aufgeklärt werden? Ein großer Schritt in diese Richtung wäre die restlose Freigabe der Ermittlungsakten, aber aufgrund von Vertuschungen werden wohl für immer Lücken und Platz für neue Spekulationen bleiben.
was sollte das? Sie haben auf 660 Seiten versucht ein möglichst genaues, an vielen Stellen zu genaues, Bild der „Baader-Meinhof-Bande“ zu erstellen. Als Protagonist der Anfangsjahre wurden Sie zum Zeitzeugen, der in diesem Buch versucht den allwissenden Erzähler zu spielen, aber dazu nicht in der Lage ist. So wird ihr Buch nicht den Makel des Spekulativen, des Unsachlichen los. Verständlich erscheint, dass sie ihre geheimen Informanten nicht preis geben wollen, aber die ein oder andere Fußnote hätte Aufwertung bedeutet. So allerdings liest es sich wie eine gute Räubergeschichte, die all zu oft von Nebenschauplätzen gestört wird. Deren Realitätsgehalt man sich als Nachgeborener immer wieder ins Gedächtnis rufen muss.
Ob die Mythen jemals restlos aufgeklärt werden? Ein großer Schritt in diese Richtung wäre die restlose Freigabe der Ermittlungsakten, aber aufgrund von Vertuschungen werden wohl für immer Lücken und Platz für neue Spekulationen bleiben.
oscar Matzerath - 4. Okt, 14:18
Gut gefallen hat mir noch folgende Episode. Die Terroristen befinden sich zwecks Waffenausbildung in Nahost. Vor lauter Langweile kommen die Weiber auf keine bessere Idee als sich halbnackt in die Sonne zu legen. Das kam da unten nur leider nicht so gut an. Es gab wohl ernste Diskussionen das 'Problem' einfach in der Wüste zu verscharren. So ein Terroristen-Leben am Rande des Abgrunda kann halt unter Umständen sehr kurz sein...
Freundschaft