Sonntag, 22. April 2007

Wenn es nicht klappt, dann gibt es einen Piccolo für rückwärts - Oder: Man ist halt nicht mehr der Jüngste

Dass die Woche nicht gut werden würde, bemerkte der Autor, als er am Dienstagmorgen (10.04.) den mit Vaseline bestrichenen Finger eines Mannes langsam von hinten in sich eindringen spürte. Das unangenehme Gefühl trog nicht, denn schon wenige Stunden später befand er sich in horizontaler Lage mit Kanülen in den Armen auf dem Operationstisch. Ursache war ein extremer Bandscheibenvorfall, der den Spinalkanal fast völlig blockierte, Symptome: Taubheitsgefühl im Bein, keine Fähigkeit Harndruck aufzubauen, Impotenz – mit 27 – großes Kino.
Also: Rücken auf, Bandscheibe weggeschnitten und als Andenken ins Glas, Rücken zu, aber nicht die Drainage vergessen, damit das viele Blut auch ablaufen kann und der Patient aussieht wie ein ferngesteuerte Robotter.
Nachdem man das Personal im Aufwachraum mit geschmacklosen Scherzen fast in den Wahnsinn getrieben hat, geht es schön ins gemütliche Vierbettzimmer. Der Eine mit Diabetes macht in der Nacht jede Stunde das Licht an, weil er Insulin spritzen muss. Der Zweite hat ein nächtliches Atemproblem und ist deshalb an eine geräuschvolle Sauerstoffpumpe angeschlossen. Und schließlich der türkische Bauarbeiter, der nachts so gestöhnt hat, dass eine Selbstbefriedigung nicht ausgeschlossen schien.
Da auch nach der Operation die Ente zunächst nicht freiwillig zu füllen war, drohte zunächst ein Katheder – wie beim Großvater im Heim. Never! Also alle Kraft und jeden Willen zusammengenommen, um das zu verhindern.
Die restlichen menschenunwürdigen Prozeduren beschleunigten den Heilungsprozess erheblich – zumindest soweit, bis das Krankenhaus verlassen werden konnte – das Aufstehen um sechs war da noch mit Abstand das harmloseste.
Und wie immer im Krankenhaus gab es Möhreneintopf.

Dank geht an den zahlreichen Besuch und das Pflegepersonal, dessen Leistungen ein vielfaches an Gehalt und Huldigung rechtfertigen würden.

Abschließend noch einen Magen-Darm-Virus TO GO - aber bitte erst zu Hause auspacken.
WalterUlbricht - 24. Apr, 13:33

Die negativen Dinge scheinen Ihnen ja verstärkt im Gedächtnis geblieben zu sein. Aus diesem Grund möchte ich Sie wenigstens an ein, doch sicherlich schönes Ereignis erinnern. Hier spiele ich auf die niedliche Krankenschwester mit dem blonden Zopf an, die Sie so zärtlich über den Gang geführt hat. Also mit so einer jungen Dame möchte ich auch mal 'spazieren gehen'...

Mit sozialistischen Gruß Dein
Walter

PS Bei Fragen der Impotenz kann die Schwester Ihnen bestimmt mit Rat und Tat zur Seite stehen...

oscar Matzerath - 24. Apr, 17:23

ach ja das solariumgebräunte ding. stimmt, das war durchaus positiv! hättest mal die nachtschwester sehen sollen...
zum glück ist in der angelegenheit keine hilfe mejr nötig.
WalterUlbricht - 24. Apr, 19:28

Allein das Wort Nachtschwester lässt mich schaudern. Die Dame wird wahrscheinlich ähnlich eloquent gewesen sein, wie die Dame die das Essen ausgeteilt hat.
Aber wie Sie schon gesagt haben, das liegt nun hinter Ihnen. Ab jetzt kümmern sich wieder Mutter und Vater...

Gruß
Walter
jawie - 4. Mai, 22:04

da lässt man sich gerne unten rum waschen!!!

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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