Samstag, 31. Oktober 2009

Margot H. meldet sich aus dem Exil zu Wort

Es hat schon ein wenig den Charme einer Verschwörung. Da sitzt eine alte Frau in Südamerika und organisiert den Kampf gegen die bundesrepublikanische Gesellschaft. Es ist so schön subtil, dass man sich an Videobotschaften von al-Qaida oder Saddam Hussein erinnert fühlt.
Und wir singen alle: "Der Rosa Luxenburg reichen wir die Hand!"
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Freitag, 30. Oktober 2009

Vom Sexobjekt zum öffentlichen Ärgernis - oder Ferien in Berlin

.....

Glaube das wird hier mehr und mehr zum Reisebericht. Endlich weiß ich, warum man schon immer mindestens eine Stunde vor Abflug am Flughafen sein soll: Damit man die Angebote des Dutyfreeshops (ich weiß nicht mehr wie viele Bindestriche ich vergessen habe) kennenlernt. Nachdem ich mich am Düsseldorfer Hauptbahnhof mit Reiseproviant eingedeckt habe und ihn vor der Sicherheitskontrolle pflichtbewusst aufgebraucht habe, fand ich im besagten shop Nachschub. Nicht in Form von hochprozentigen Schnapsflaschen, sondern in Viererpacks Holsten Pils. Jetzt sitze ich vor meinem Gate und trage die Terminirung selbstbewusst voran. Im Ohr halten sich die Ärzte und die Wallerts den Steigbügel und animieren zum Fortfahren. Vorsicht mahnt das Großhirn, sonst nehmen sie dich nicht mehr mit. Ach was sagt das Schwein in mir, du hast Kaugummis in der Tasche. Und schon ist Dose zwei geöffnet und die gute Laune weicht einer angenehmen Form des Rausches. Es lebe der Laptop! Dose drei wird geöffnet. Gerade kam die Meldung, dass der Flug Verspätung hat. Na bitte, sind ja nur meine Ferien. Die Spießer im Anzug gehen vor dem Check-In auf und ab und werfen nervöse Blicke auf die Uhr. Mir gegenüber sitzt ein Mann von AirBerlin, der zumeist in seinen Bildschirm guckt. Allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass er mich gelegentlich misstrauisch beäugt. Soll doch die Fresse halten der Penner, soll froh sein, dass ich keinen Whiskey gekauft habe. Da setzt der geistliche Verfall schneller ein als bei ein paar Pils. Die Musik ist gut – wollen wir tanzen? Weiteres später. Das wird ein Spaß, hoffentlich sind die Stewardessen hübsch, sonst verlange ich mein Geld zurück! Nach Helsinki will ich nicht…. Was mache ich, wenn sie mich nicht mitnehmen? Ach scheiß drauf, wozu habe ich eine Bahncard 25? Jetzt könnte es langsam mal losgehen, ich muss allmählich pinkeln. Alles für die Kunst! Ahoi!
Alles gut. Der Flieger ist gestartet, trotz meiner Musik. Da merkt man es – alles Propaganda. Direkt nach dem Start mußte ich pinkeln, das Bier muß raus. Auf zum Klo. Die Stewardess weist mich freundlich daraufhin, dass die Anschnallzeichen noch leuchten. Habe mich schon gewundert, warum es hier aussieht wie auf der Tatanic und wem die Nase gehört.

Mittwoch, 23. September 2009

Ein Hauch von DDR

scheint einem hier am Niederrhein um die Nase zu wehen. Diese Aussage bezieht sich nicht auf mit Braunkohle betriebene Heizanlagen, die einen unverwechselbaren Duft verbreiten, der an die ersten Besuche im ehemaligen Nachbarland erinnern, sondern an das Gefühl steter Überwachung durch Mitmenschen.
Da hatte gestern eine Kollegin Geburtstag und wir saßen zu neunt auf Decken und tranken Bier und Schnaps auf das Wohl des Geburtstagskindes. Prompt erzählt mir heute ein Schüler, dass er mich gestern im Park gesehen hätte, wie ich dort mit Freunden gesessen hätte. Schön, dass er das mit dem Schnaps nicht gesehen bzw. erwähnt hat. Hätte mir noch gefehlt. Von den wochenendlichen Begegnung im Kino und in der Fußgägnerzone habe ich bereits an anderer Stelle berichtet. Allmählich drängt sich die Frage auf, ob man im ländlichen Kronach in Franken nicht mehr Privatssphäre gehabt hätte, da dort wahrscheinlich alle Kinder mit dem Schulbus nach der Penne erstmal auf das elterliche Gehöft gekarrt werden und dieses nur mit dem Heuwagen wieder verlassen dürfen.

Dienstag, 15. September 2009

„In Flanders Fields…

… the poppies blow“ Mit diesen Worten beginnt das weltberühmte Gedicht von John Mc Crae, eines kanadischen Teilnehmers des Ersten Weltkrieges, der auf diese Art und Weise versucht die Erlebnisse des Grabenkampfes zu bewältigen und der Grausamkeit Ausdruck zu verleihen. In Deutschland ist dieses Ereignis fast in Vergessenheit geraten, bzw. besitzt einen deutlich geringeren Stellenwert in der Erinnerungskultur als der Zweite Weltkrieg. Anders vollzieht sich das Gedenken an den Originalschauplätzen, wie beispielsweise im belgischen Ypern. Dort wird an jedem Abend seit 90 Jahren den vermissten und gefallenen Soldaten mit Trompetenstößen ein letzter Tribut gezollt. Werden Friedhöfe für zehntausende Soldaten gepflegt und versucht die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, was äußerst schwer fällt, da in 90 Jahren kaum noch etwas an die Geschehnisse erinnert. Nur die Bauern finden noch häufig Munition auf ihren Feldern, die durchaus noch Gefahren birgt. Es fällt schwer sich vorzustellen, dass dort wo es heute grünt und blüht damals kein Grashalm mehr neben dem anderen stand und die Erde unterst zu oberst lag und sich Menschen in kilometerlangen Gräben über Jahre hinweg belauerten um sich zu erschießen und sich unter anderem von Ratten ernährten. Die Bemühungen authentische Bilder des Krieges oder besser erlebnisnah die Atmosphäre in den Gräben nachempfindbar zu machen, nimmt an manchen Stellen bizarre Formen an. So kann man im Museum von Ypern in einem dunklen Raum sitzen und auf zwei Videowänden laufen Bilder der Schlachtfelder ab. Gesprächsfetzen in verschiedenen Sprachen sollen einen Eindruck der Nähe zum Kriegsgeschehen vermitteln. Licht- und Geräuscheffekte sowie aufsteigender Nebel sollen dem Museumsbesucher suggerieren er sei mittendrin im Graben. Nur dumm, dass im Raum angenehme Temperaturen herrschen, es trocken ist und die Geräusche der Geschütze voluminös zu einer leisen Begleitkulisse reduziert wurden. Auch muten nachgebaute Schützengräben eher wie Irrgärten an, als das sie die Bedrohlichkeit des Krieges vermitteln könnten.
Die Exkursion des Fachseminars Geschichte hinterlässt einen bleibenden tiefgründigen Eindruck, der vor allem nachdenklich stimmt, da in diesem Krieg hunderttausende Menschen gestorben sind, denen man heute auf verschiedene Art und Weise gedenkt. Besonders nah geht es einem, wenn man auf dem Soldatenfriedhof für die Opfer der Schlacht um Langemarck an einer Gedenkwand den eigenen Familiennamen findet, der nicht all zu häufig vorkommt. Allerdings vermittelt wissenschaftliche und belletristische Literatur oft ein besseres Bild vom Krieg als mit Wasser vollgelaufene Bombenkrater, die mit hohen Bäumen umstanden sind.

Britischer Soldatenfriedhof in den flandrischen Feldern
Tyne-Cort-Cemetery

Mitten in den Feldern
Bayernwald2

Hotelzimmer mit Minibar

Mittwoch, 9. September 2009

Ausflug ins Kriegsgebiet

Packe gleich mein Survivalkid und stimme mich mental auf den Trip nach Belgien ein.
Die Anleitung, wie man Bomben entschärft, habe ich auch schon gelesen. Dann kann es ja losgehen in das ehemalige Kriegsgebiet.

Donnerstag, 3. September 2009

Elternabend und Sven Regener im Alltag

Noch nicht mal ein Kind und schon sitzt man auf einem Elternabend. Bzw. saßen die Eltern und ich musste mich vorstellen. Was für ein trauriger Anblick! Da saßen sie allein oder in Paaren, alt oder mittelalt, Mutter oder Vater. Es waren sogar einige bekannte Gesichter darunter. Der Vater, der immer in Erdtönen herumläuft und auf einer Burg voller Vampire zu wohnen scheint, aufgrund des starken Geruchs nach Lauchgewächsen saß er allein. An einem anderen Tisch saß die untersetzte Kellnerin aus dem örtlichen Restaurant, die wiedererkennend lächelte und daneben alle möglichen Muttis und Papis. Sie saßen da wie die Lämmer, alle fleißig nickend und keine Fragen stellend.
Heute im Fitnessstudio unterhielt ich mich während der Übungen mit einem Trainer und wir kamen irgendwie darauf zu sprechen, dass ich ursprünglich aus Berlin komme. Da fragte er mich von wo aus Berlin und ich antwortete aus dem Nordwesten. Nun fragte mich dieser Provinzler, ob sich mein Stadtteil denn auch wirklich zu Berlin gehöre oder wie in Mönchengladbach nur einer der vielen Vororte. „Naja, das gehörte schon dazu, war ja schließlich die Mauer drum. Da wusste man ganz genau was zu Berlin-West gehört.“ Da hat der Dödel aber doof geguckt und kam mir schon wieder mit seiner provinziellen Kacke von Wegen Mg und seine Vororte. Man sollte nicht so viel Sven Regener lesen/hören, so etwas macht für normale Kommunikation untauglich.

Dienstag, 1. September 2009

Das erinnert schon fast wieder an die Skandale in den siebziger Jahren

Quelle: Tagesspiegel.de

America de Cali, Ex-Klub des neuen Berliner Stürmers Adrian Ramos, steht auf der schwarzen Liste der US-Regierung.

Der Transfer des kolumbianischen Nationalspielers Adrian Ramos von America de Cali zu Hertha BSC interessiert auch die US-amerikanischen Drogenfahnder (DEA). Der populärste kolumbianische Klub steht seit Jahren auf einer schwarzen Liste der US-Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche im Drogenhandel, die offiziell „Specially Designated Nationals List“ heißt und in Südamerika „Lista Clinton“ genannt wird.

America de Cali hat mit Listenplatz 6536 prominente Nachbarn: Osama Bin Laden trägt die Nummer 6365, dessen Terrororganisation Al Qaida hat die 6366. Die „Lista Clinton“ ist eine nach dem ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten benannte Aufstellung der Geldwäsche verdächtigter Personen, Firmen und Institutionen. Einzelpersonen oder Betriebe, die auf dieser schwarzen Liste auftauchen, sind zumindest auf dem US- Markt jede Art von Geschäften untersagt.

Grund für den US-amerikanischen Bannstrahl ist der Einfluss des legendären Cali-Kartells auf die „Roten Teufel“, wie die Kolumbianer den populärsten Klub des Landes nennen. Die Brüder Gilberto und Miguel Rodriguez Orejuela hatten in den Achtziger und Neunziger Jahren ihre Kokain-Millionen in den Klub gepumpt. Damals lieferte sich das Medellin-Kartell um den 1993 erschossenen Pablo Escobar mit der Konkurrenz aus Cali nicht nur einen blutigen Kampf um Marktanteile im milliardenschweren Drogengeschäft, sondern auch eine prestigeträchtige Auseinandersetzung auf dem grünen Rasen. Während sich Escobar Atletico Nacional de Medellin leistete, spülten die Rodriguez-Brüder ihre Drogen-Millionen in die Kassen von America de Cali. Doch mittlerweile sitzen die Köpfe des Cali-Kartells in US-Gefängnissen und nach der freiwilligen Zahlung einer Geldbuße von umgerechnet 1,56 Milliarden Dollar der Familie Rodriguez an die US-Staatskasse ist auch der Geldfluss an America versiegt.
Diese Vergangenheit lastet bis heute auf dem Verein: Ein Sohn des Rodriguez-Clans (Juan Angel) zieht hinter den Klubkulissen nach wie vor die Fäden. Und die mächtigen Kartell-Bosse, die in ihren US-Gefängnissen das bunte Treiben in Cali höchst interessiert verfolgen, erwarten für ihre Investitionen aus der Vergangenheit eine Art Schadensersatz. Deswegen meiden viele Firmen jedweden Kontakt zu America, das nicht einmal einen Trikotsponsor besitzt.

Der Transfer von Adrian Ramos zu Hertha BSC wird deshalb nicht nur die US-Drogenbehörde interessieren, sondern auch die Familie Rodriguez. Es soll sich bei der Ablösesumme um umgerechnet 1,4 Millionen Euro handeln – Geld, das America de Cali nur zu gut brauchen kann. Der Klub hat nämlich seit Jahren ein Ziel: America will sich von der Rodriguez-Familie freikaufen. Die Transferentschädigung für Ramos könnte ein Schritt in diese Richtung sein. „Wir wollen erhobenen Hauptes gehen“, sagt Miguel Andres Rodriguez, ein anderer Sohn von Kartell-Chef Miguel Rodriguez, dem Tagesspiegel. „Die Familie will ein bestelltes Feld hinterlassen und dann nicht mehr zurückkommen.“

Sonntag, 30. August 2009

Ganz großes Kino! Inglourious Bastards

Der neueste Streich des Kultregisseurs Quentin Tarantino besticht vor allem durch die Inszenierung des Geschehens, mit allem was man erwartet und schätzt. Die Geschichte ist packend und auch gewisse historische Abweichungen mindern den Kinospaß keineswegs sondern tragen eher noch zur Erheiterung bei. Auch eher mittelmäßige deutsche Schauspieler werden gut in Szene gesetzt und gewinnen deutlich an Profil.
Für den Privatgebrauch dringend zu empfehlen, aber nicht für den dienstlichen Einsatz.
Der einzige Film, für den ich ein zweites Mal ins Kino gehen würde!
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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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