Montag, 1. Februar 2010

Als Tourist in der Heimat, oder „Cola-Korn bringt uns nach vorn“

Nach drei Tagen Berlin-Extrem sitzt man wieder am eigenen Schreibtisch und kann die Ruhe der Wohnung noch kaum begreifen. Endlich nur wieder für sich selbst verantwortlich und nicht immer ein Auge auf 39 fremde Gören, die eigentlich nur Party im Kopf haben. Die Fahrt mit dem Reisebus erwies sich wieder Mal als absolute Qual. Die Scheißbusse können immer nur höchstens 100 km/h fahren und in Kombination mit den Pausenzeiten der Busfahrer braucht man für 600 km auf diese Weise schnell achteinhalb Stunden. Hinten im Bus leben die Mädels ihr Proletenpotenzial aus und singen lustige Fußball- und Karnevalslieder. Auch der Spruch aus der Überschrift fiel auf der Fahrt mehrmals aus Schülerinnenmund.
Die Kids alle gut drauf und immer auf dem Drahtseil zwischen Erwachsensein und Kind. In der großen Stadt fanden die meisten sich gut zurecht, aber viele hätten doch lieber an unseren Rockzipfeln gehangen. Ach wie gut, dass solche Schulfahrten immer mit Saufen zu tun haben. So saßen die ersten schon zur Abreise mit glasigen Augen auf ihrem Sitz und füllten kräftig weiter nach. Immerhin, im Bus wurde nicht gekotzt. Und du hast die Aufsichtspflicht für die lieben Kleinen.
Nach vier Stunden Schlaf startete das Programm, bestehend aus Bundestag, Brandenburger Tor, Stasi-Knast, Jüdischem Museum, Kino und Disco. Nur unterbrochen von zu wenigen Stunden Schlaf.
Abends mit den Schülern im Matrix. Prollpublikum und Poser an allen Ecken. Und immer ein Auge auf unsere Mädels. Die Hektik des Tages fällt beim Feiern langsam von einem ab. Punkt drei Uhr, dann der Donnerschlag. Eine Teilnehmerin kannte die eigenen Grenzen nicht und hängt in den Seilen. Herr B. der … geht’s nicht gut. Umschalten von einer Sekunde zur anderen. Jetzt ist man wieder der Lehrer, der Elternersatz und der Retter in der Not – gerade auf Betriebstemperatur. Jacken an und mit ca. 10 Leuten zum Hotel. Du gibst den Ton an, denn den Weg scheinen alle vergessen zu haben. Immer ein Auge auf die zwei Komapatienten. Vereiste Gehwege überall, aber immer ein Auge auf die Kids. Kurz nachdem wir im Hotel sind wird um die Ecke ein Mann von einer Polizisten in Notwehr niedergeschossen, was man am übernächsten Tag aus der Zeitung erfährt. Schon wieder nur vier Stunden Schlaf und nächsten Morgen gute Laune und die Leute zur Stadtführung angetrieben. Man will ihnen ja was zeigen bei Minusgraden und vereisten Gehwegen.

Das Gelände des Palastes der Republik erfährt eine sinnvolle Nachnutzung
Sinnvolle-Nachnutzung-fuer-das-Gelaende-des-Palastes-der-Republik
Den Nachmittag hatte ich zum Glück für mich und konnte das Patenkind besuchen und ein wenig durchatmen.

Und wenn man nicht aufpasst, dann sind es auch ganz schnell zwei
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Abends noch Billard mit den Schülern und dann sagenhafte sieben Stunden Schlaf – Luxus. Heute wieder acht Stunden Busfahrt. Ein Traum.

Und zur Entspannung: Ein Getränk mit Cola, Limettensaft und Alkohol...

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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