Zu Gast bei Sabine und Helmut II
So langsam, ein halbes Jahr bevor ich die Zelte hier abbreche, kristallisiert sich hier das Partyprogramm heraus. Erst geht es zum Italiener, wo eine Bomba Atomica gegessen wird und danach zu Helmut und Sabine.
Die Musik und der Geruch nach gerauchten Zigaretten empfängt einen schon auf der Straße direkt vor dem Eingang. Die Tür geht auf und der dunkel getäfelte Raum ist voller Leute, die sich um den Tresen versammelt haben als wäre es ein Futtertrog. Mit lautem Hallo willkommen geheißen, sei es aus Wiedererkennung oder einfach aus kneipierer Höfflichkeit, einen Tisch in der Ecke gesucht. Das Spiel mit den großen Alt im Pilsglas umgedreht und diesmal kleines Alt bestellt. Soll er mal schön laufen der Helmut. Zwischen den Fütterbedürftigen sitzen auch ein oder zwei bekannte Gesichter vom letzten Besuch, wahrscheinlich nicht solche Amateurtrinker wie wir. Am Tresen ein nackter alter Mann im Mantel und Hut mit Dackel an der Leine, dem Helmut den Nachschub versagt. Ohnehin hat Helmut seine Kunden im Griff. Kurz nach unserer Begrüßung gibt es die erste Nase Schnupftabak. Nach drei Minuten ist das Glas leer bzw, bzw. hat Helmut gesehen dass es leer ist. Beim Austausch kann ich mir den Spruch von wegen zu kleiner Gläser nicht verkneifen. Die Musik dröhnt – englische Evergreens auf deutsch. Neben mir an der Bar ein Anhänger der Niers-Borussen mit passendem Pulli. Beim Nachschubbringen wird Helmut vom Dackel des nackten alten Mannes im Mantel mit Hut gebissen. Draußen fällt Schnee und Helmut rennt alle Viertelstunde vor die Tür. Entweder hat er den Hungerwinter 1948 noch miterlebt oder er hat den Abend Streudienst, wobei hier in Rheydt eh nicht gestreut wird. Kurz vor elf wird der Fernseher über dem Schnapsregal eingeschaltet. Florian Silbereisen im Glitzerjacket mimt den Schwiegersohn der Nation, während im realen Leben die Prinzen und Nena ihre Lieder singen. Der Fernseher läuft nicht etwa wegen der Sportschau, sondern wegen der Lottozahlen, denn direkt im Anschluss wird er abgeschaltet und verschwindet hinter einer dunkel getäfelten Holzwand, kann ja sein, dass die GEZ Überstunden macht. Erst jetzt fällt auf, dass in der Kneipentür ein Spion ist, durch den sich das Schneegestöber erahnen lässt. Das könnte man überprüfen, wenn man sich um das tanzende Paar schlängeln würde, das den Eingang blockiert. Irgendwas in dem Laden hat sich seit dem letzen Besuch verändert. Nach reichlichem Überlegen komme ich darauf. Es ist die Karnevalsdekoration. An den Wänden hängen Luftschlangen und zwei drei große Clowns. Einen Monat noch, dann steppt hier der Bär. Wer jetzt noch weiter möchte, der kann in den Nightpark in Mg oder in die Skihalle nach Neuss. Da sag mal einer, der Niederrhein wäre prollig.
Die Musik und der Geruch nach gerauchten Zigaretten empfängt einen schon auf der Straße direkt vor dem Eingang. Die Tür geht auf und der dunkel getäfelte Raum ist voller Leute, die sich um den Tresen versammelt haben als wäre es ein Futtertrog. Mit lautem Hallo willkommen geheißen, sei es aus Wiedererkennung oder einfach aus kneipierer Höfflichkeit, einen Tisch in der Ecke gesucht. Das Spiel mit den großen Alt im Pilsglas umgedreht und diesmal kleines Alt bestellt. Soll er mal schön laufen der Helmut. Zwischen den Fütterbedürftigen sitzen auch ein oder zwei bekannte Gesichter vom letzten Besuch, wahrscheinlich nicht solche Amateurtrinker wie wir. Am Tresen ein nackter alter Mann im Mantel und Hut mit Dackel an der Leine, dem Helmut den Nachschub versagt. Ohnehin hat Helmut seine Kunden im Griff. Kurz nach unserer Begrüßung gibt es die erste Nase Schnupftabak. Nach drei Minuten ist das Glas leer bzw, bzw. hat Helmut gesehen dass es leer ist. Beim Austausch kann ich mir den Spruch von wegen zu kleiner Gläser nicht verkneifen. Die Musik dröhnt – englische Evergreens auf deutsch. Neben mir an der Bar ein Anhänger der Niers-Borussen mit passendem Pulli. Beim Nachschubbringen wird Helmut vom Dackel des nackten alten Mannes im Mantel mit Hut gebissen. Draußen fällt Schnee und Helmut rennt alle Viertelstunde vor die Tür. Entweder hat er den Hungerwinter 1948 noch miterlebt oder er hat den Abend Streudienst, wobei hier in Rheydt eh nicht gestreut wird. Kurz vor elf wird der Fernseher über dem Schnapsregal eingeschaltet. Florian Silbereisen im Glitzerjacket mimt den Schwiegersohn der Nation, während im realen Leben die Prinzen und Nena ihre Lieder singen. Der Fernseher läuft nicht etwa wegen der Sportschau, sondern wegen der Lottozahlen, denn direkt im Anschluss wird er abgeschaltet und verschwindet hinter einer dunkel getäfelten Holzwand, kann ja sein, dass die GEZ Überstunden macht. Erst jetzt fällt auf, dass in der Kneipentür ein Spion ist, durch den sich das Schneegestöber erahnen lässt. Das könnte man überprüfen, wenn man sich um das tanzende Paar schlängeln würde, das den Eingang blockiert. Irgendwas in dem Laden hat sich seit dem letzen Besuch verändert. Nach reichlichem Überlegen komme ich darauf. Es ist die Karnevalsdekoration. An den Wänden hängen Luftschlangen und zwei drei große Clowns. Einen Monat noch, dann steppt hier der Bär. Wer jetzt noch weiter möchte, der kann in den Nightpark in Mg oder in die Skihalle nach Neuss. Da sag mal einer, der Niederrhein wäre prollig.
oscar Matzerath - 17. Jan, 00:32