Das erinnert schon fast wieder an die Skandale in den siebziger Jahren
Quelle: Tagesspiegel.de
America de Cali, Ex-Klub des neuen Berliner Stürmers Adrian Ramos, steht auf der schwarzen Liste der US-Regierung.
Der Transfer des kolumbianischen Nationalspielers Adrian Ramos von America de Cali zu Hertha BSC interessiert auch die US-amerikanischen Drogenfahnder (DEA). Der populärste kolumbianische Klub steht seit Jahren auf einer schwarzen Liste der US-Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche im Drogenhandel, die offiziell „Specially Designated Nationals List“ heißt und in Südamerika „Lista Clinton“ genannt wird.
America de Cali hat mit Listenplatz 6536 prominente Nachbarn: Osama Bin Laden trägt die Nummer 6365, dessen Terrororganisation Al Qaida hat die 6366. Die „Lista Clinton“ ist eine nach dem ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten benannte Aufstellung der Geldwäsche verdächtigter Personen, Firmen und Institutionen. Einzelpersonen oder Betriebe, die auf dieser schwarzen Liste auftauchen, sind zumindest auf dem US- Markt jede Art von Geschäften untersagt.
Grund für den US-amerikanischen Bannstrahl ist der Einfluss des legendären Cali-Kartells auf die „Roten Teufel“, wie die Kolumbianer den populärsten Klub des Landes nennen. Die Brüder Gilberto und Miguel Rodriguez Orejuela hatten in den Achtziger und Neunziger Jahren ihre Kokain-Millionen in den Klub gepumpt. Damals lieferte sich das Medellin-Kartell um den 1993 erschossenen Pablo Escobar mit der Konkurrenz aus Cali nicht nur einen blutigen Kampf um Marktanteile im milliardenschweren Drogengeschäft, sondern auch eine prestigeträchtige Auseinandersetzung auf dem grünen Rasen. Während sich Escobar Atletico Nacional de Medellin leistete, spülten die Rodriguez-Brüder ihre Drogen-Millionen in die Kassen von America de Cali. Doch mittlerweile sitzen die Köpfe des Cali-Kartells in US-Gefängnissen und nach der freiwilligen Zahlung einer Geldbuße von umgerechnet 1,56 Milliarden Dollar der Familie Rodriguez an die US-Staatskasse ist auch der Geldfluss an America versiegt.
Diese Vergangenheit lastet bis heute auf dem Verein: Ein Sohn des Rodriguez-Clans (Juan Angel) zieht hinter den Klubkulissen nach wie vor die Fäden. Und die mächtigen Kartell-Bosse, die in ihren US-Gefängnissen das bunte Treiben in Cali höchst interessiert verfolgen, erwarten für ihre Investitionen aus der Vergangenheit eine Art Schadensersatz. Deswegen meiden viele Firmen jedweden Kontakt zu America, das nicht einmal einen Trikotsponsor besitzt.
Der Transfer von Adrian Ramos zu Hertha BSC wird deshalb nicht nur die US-Drogenbehörde interessieren, sondern auch die Familie Rodriguez. Es soll sich bei der Ablösesumme um umgerechnet 1,4 Millionen Euro handeln – Geld, das America de Cali nur zu gut brauchen kann. Der Klub hat nämlich seit Jahren ein Ziel: America will sich von der Rodriguez-Familie freikaufen. Die Transferentschädigung für Ramos könnte ein Schritt in diese Richtung sein. „Wir wollen erhobenen Hauptes gehen“, sagt Miguel Andres Rodriguez, ein anderer Sohn von Kartell-Chef Miguel Rodriguez, dem Tagesspiegel. „Die Familie will ein bestelltes Feld hinterlassen und dann nicht mehr zurückkommen.“
America de Cali, Ex-Klub des neuen Berliner Stürmers Adrian Ramos, steht auf der schwarzen Liste der US-Regierung.
Der Transfer des kolumbianischen Nationalspielers Adrian Ramos von America de Cali zu Hertha BSC interessiert auch die US-amerikanischen Drogenfahnder (DEA). Der populärste kolumbianische Klub steht seit Jahren auf einer schwarzen Liste der US-Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche im Drogenhandel, die offiziell „Specially Designated Nationals List“ heißt und in Südamerika „Lista Clinton“ genannt wird.
America de Cali hat mit Listenplatz 6536 prominente Nachbarn: Osama Bin Laden trägt die Nummer 6365, dessen Terrororganisation Al Qaida hat die 6366. Die „Lista Clinton“ ist eine nach dem ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten benannte Aufstellung der Geldwäsche verdächtigter Personen, Firmen und Institutionen. Einzelpersonen oder Betriebe, die auf dieser schwarzen Liste auftauchen, sind zumindest auf dem US- Markt jede Art von Geschäften untersagt.
Grund für den US-amerikanischen Bannstrahl ist der Einfluss des legendären Cali-Kartells auf die „Roten Teufel“, wie die Kolumbianer den populärsten Klub des Landes nennen. Die Brüder Gilberto und Miguel Rodriguez Orejuela hatten in den Achtziger und Neunziger Jahren ihre Kokain-Millionen in den Klub gepumpt. Damals lieferte sich das Medellin-Kartell um den 1993 erschossenen Pablo Escobar mit der Konkurrenz aus Cali nicht nur einen blutigen Kampf um Marktanteile im milliardenschweren Drogengeschäft, sondern auch eine prestigeträchtige Auseinandersetzung auf dem grünen Rasen. Während sich Escobar Atletico Nacional de Medellin leistete, spülten die Rodriguez-Brüder ihre Drogen-Millionen in die Kassen von America de Cali. Doch mittlerweile sitzen die Köpfe des Cali-Kartells in US-Gefängnissen und nach der freiwilligen Zahlung einer Geldbuße von umgerechnet 1,56 Milliarden Dollar der Familie Rodriguez an die US-Staatskasse ist auch der Geldfluss an America versiegt.
Diese Vergangenheit lastet bis heute auf dem Verein: Ein Sohn des Rodriguez-Clans (Juan Angel) zieht hinter den Klubkulissen nach wie vor die Fäden. Und die mächtigen Kartell-Bosse, die in ihren US-Gefängnissen das bunte Treiben in Cali höchst interessiert verfolgen, erwarten für ihre Investitionen aus der Vergangenheit eine Art Schadensersatz. Deswegen meiden viele Firmen jedweden Kontakt zu America, das nicht einmal einen Trikotsponsor besitzt.
Der Transfer von Adrian Ramos zu Hertha BSC wird deshalb nicht nur die US-Drogenbehörde interessieren, sondern auch die Familie Rodriguez. Es soll sich bei der Ablösesumme um umgerechnet 1,4 Millionen Euro handeln – Geld, das America de Cali nur zu gut brauchen kann. Der Klub hat nämlich seit Jahren ein Ziel: America will sich von der Rodriguez-Familie freikaufen. Die Transferentschädigung für Ramos könnte ein Schritt in diese Richtung sein. „Wir wollen erhobenen Hauptes gehen“, sagt Miguel Andres Rodriguez, ein anderer Sohn von Kartell-Chef Miguel Rodriguez, dem Tagesspiegel. „Die Familie will ein bestelltes Feld hinterlassen und dann nicht mehr zurückkommen.“
oscar Matzerath - 1. Sep, 22:13