Montag, 7. Juli 2008

Das Land der unendlichen Möglichkeiten heißt: Brandenburg!

Ein Plädoyer für den rechtsextremen Wachschutz an Brandenburger Kiesgruben

Viele Tausende von Bundesbürgern haben sich die Spottverse von Reinald Gräbe über das strukturschwache Bundesland feixend angehört. Jetzt kann vielleicht abhilfe geschaffen werden!
Zunächst ging ein kleiner Aufschrei, bzw. ein Murren durch die Medienwelt der Region Berlin-Brandenburg. Hatte sich doch ein Kieswerkbesitzer in das Licht der Öffentlichkeit gerückt, indem er für sein Unternehmen, welches in den letzten sechs Monaten mehrere Male von Metalldieben geplündert wurde, von, in Sachsen angeheuerten, NPD-Mitglieder als Wachschutz angeheuert. Der Besitzer des Kieswerkes Zeischa bezeichnete seinen Schritt als Hilferuf, da ihm nach eigenen Angaben von der Polizei und der Kommune die nötige Unterstützung gegen den Diebstahl versagt blieb. Er stehe nach dem letzten Kupferklau an der Schwelle zur Insolvenz, so der Bedrohte in mehreren Interviews. Wer kann es ihm verübeln, wenn die eigene Existenz bedroht ist, zu solch drastischen Mitteln zu greifen? Es erinnert ein wenig an die Rütli-Schule – nur andersherum. Immerhin muss man dem Herrn zu Gute halten, dass er ein paar politisch gestrandete junge, perspektivlose Männer von der Straße und aus der Arbeitslosigkeit gerettet hat. Mit einer neuen sinnvollen Aufgabe versehen, patrouillieren sie jetzt tagein tagaus zu Land und wie Angler gekleidet in roten Schlauchboten hockend zu Wasser. Allerdings besteht ihre größte Aufgabe zur Zeit darin, das Nacktbaden bzw. das Baden generell zu unterbinden. Man kennt das, Nacktbader, die tonnenweise Kupferkabel mit Heim schleppen. Aber wer kann es ihnen verdenken, wenn sie alte nackte Menschen von den Ufern vertreiben, wer will so etwas schon sehen und wenn es den Kupferklau eindämmt! Da fällt mir auf, dass es vom Kupferklau zum schon einmal propagandistisch angeprangerten Kohlenklau nur wenige Buchstaben sind.
Eigentlich müsste das Vorgehen des Herrn Schüring vom Fremdenverkehrsamt Sachsen bezuschusst werden, schließlich hat er im Stadtbild doch eher störende Gestalten aus dem Licht der Öffentlichkeit gerückt. Zur Gewinnoptimierung müsste er sein Wachpersonal platzsparend in Wohncontainern rings um den See unterbringen. Von den Zuschüssen könnte ein großer Zaun gebaut werden, der das Gelände nicht nur vor Ein-, sondern auch vor Ausbrücken schützen würde. Die Neonazis leben unter sich und wenn sie einmal um die, durch das lange Polemisieren gegen Minderheiten erhitzten, Gemüter abzukühlen nackt oder bekleidet in die Kiesgrube springen, dann steht es ihnen völlig frei sich gegenseitig zu verhaften und auf die Fresse zu hauen. Mann könnte das Ganze an RTL II verkaufen und so eine Mischung aus Dschungelcamp und Big-Brother daraus machen, was eine touristische Erschließung der strukturschwachen Region nach sich ziehen würde. So würde der Kiesgrubenbesitzer aus dem Mittelstand auf die Höhen des Kapitalismus klettern und könnte die kürzlich entlassenen elf Mitarbeiter seines Betriebes wieder einstellen – als Bewacher für die Neonazis. Von Metallklau spricht dann niemand mehr, außer wenn er den Zaun des neu angelegten Biotopes beträfe.

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raeuber1

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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