Vom Verehrer eines Märtyrers zum Märtyrer werden.
Dem Sohn einer geflohenen/vertriebenen Frau über die Schulter geschaut und gesehen, was ideologische Verblendung auch noch nach über fünfzig Jahren anrichten kann. Historisch sachlich, unterhaltsam und einfühlsam geschrieben.
Nur das Miststück bleibt immer das Miststück – auch nach über fünfzig Jahren!
Es war als hätte man einige alte Bekannte getroffen, gezeichnet von der Zeit.
oscar Matzerath - 7. Sep, 17:44
Ich glaube in der Unibibliothek wird man depressiv.
Ich möchte den Ort kurz für die Leute beschreiben, die ihn nicht kennen. Der erste Eindrück lässt an ein Gefängnis denken - Alcatraz oder Bautzen. Vier Etagen könnten mit Zelle bestückt werden. Das Licht ist gedämpft und die Luft warm und auch hin und wieder recht abgestanden. Und da man in 95% der Fälle alleine und stumm vor sich hin arbeitet, fühlt man sich auch hin und wieder wie in Einzelhaft. Bei einem Spaziergang, der vom Elend der eigenen Situation ablenken soll, sieht man überwiegend Männer, die in gekrümmter Haltung vor Bildschirmen sitzen und man kann fast zusehen, wie ihnen immer mehr Haare ausfallen.
Wenn es soweit gekommen ist, dann kann man verstehen wie sich der Drang nach den eigenen vier Wänden immer penetranter im Kopf festsetzt, bis man schließlich seine Sachen packt und sich auf den Weg zum Ausgang macht. Wie durch ein Wunder schwingen die gläsernen Türen auf und die Freihat weht einem in die Nase.
Ich hoffe, dass der Architekt dieses Gebäudes meinen Beitrag liest und sich bei seinem nächsten Projekt mehr Gedanken über frische Luft, Licht und Innengestaltung macht.
Jetzt regnet es drauße und die Gelegenheit sich mit einem Buch in den Park zu setzen ist vertan. Man sitzt allein zu Hause und findet gedanklich einfach keine Ruhe...
oscar Matzerath - 7. Sep, 14:55